Kräuternachrichten Nr. 20 – Frühling 2023
Neun Kräuter waren es meist, mit denen sich unsere Vorfahren im Frühling mit der erwachenden Natur verbanden. Traditionell wurde dazu eine Kräutersuppe zubereitet, in der die ersten jungen Brennesseln, Gierschblättchen und Blätter vom Löwenzahn auf keinen Fall fehlen durften. Die weiteren Kräuter konnten je nach Region variieren, immer waren es aber “Allerweltskräuter” die um Haus und Hof zu finden waren: Gundelrebe, Hirtentäschel, Vogelmiere, Taubnesseln, Schafgarbe, Sauerampfer, Brunnenkresse, Scharbockskraut, Gänseblümchen, Breit- oder Spitzwegerich, Bärlauch, Schnittlauch …
Bis ins vergangene Jahrhundert wurde in vielen Gegenden Deutschlands in der Karwoche die “Gründonnerstagssuppe” aus neunerlei Wildkräutern zubereitet. Ja, die Menschen damals kannten noch den Segen dieser wohl schmeckenden Vitaminspender, die den Winter mit Macht aus den Knochen vertreiben.