Kräuternachrichten Nr. 19 – Winter 2022
Man kann ja von Fichten und anderen Nadelbäumen im Hausgarten halten was man möchte – ich selbst mag sie nicht besonders, sie gehören einfach nicht hierhin. Aber seit ein paar Jahren haben wir jeden Winter eine Schlafgemeinschaft von Waldohreulen in Nachbars Fichte. Und das freut mich sehr.
Dieses Jahr sind es zwei Eulen, die Abend für Abend im lautlosen Tiefflug über unseren Garten Richtung Oderaue zur nächtlichen Jagd streifen. Manchmal machen sie vorm Abflug Rast in unserem Pflaumenbaum und wenn sie sich gestört fühlen, können wir ihren typischen “kwäck-kwäck”-Warnruf hören.
Aber auch andere Gäste finden sich jetzt im Garten ein.
Meisen lieben die ölhaltigen Samen der Nachtkerzen und Distelfinken feiern ein Fest in den Fruchtständen der Wegwarte. Auch wenn es uns in unserer Ordnungliebe stören mag – ein wilder Naturgarten, in dem die Stauden bis zum Frühjahr stehen bleiben dürfen, bietet den Vögeln im Winter einen reich gedeckten Tisch. Ganz nebenbei tun wir auch den überwinternden Insekten etwas Gutes: viele suchen sich nämlich ihr Winterquartier in verblühten, vertrockneten Staudenstängeln.